Bei uns ein Mountainbike-Trail – in Usbekistan die Hauptstrasse

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Bei uns ein Mountainbike-Trail – in Usbekistan die Hauptstrasse


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Heute wollten wir früh aufbrechen. Am Vorabend hatte uns ein finnischer Hotelgast vor den schlechten Strassen nach Bukara gewarnt. Diese Warnung wollten wir uns zu Herzen nehmen und darum lieber früh aufbrechen, als bis spät in die Nacht hinein fahren zu müssen. Zwischen 9 und 10 Stunden Fahrzeit müssten wir rechnen, so die Prognose des Finnen. Für eine Strecke von gerade mal 450 Kilometer.

Die Warnung von unserem finnischen Zimmernachbar war keineswegs übertrieben. Die Strasse glich teilweise mehr einem Biketrail in der Schweiz als einer Hauptstrasse. Und dabei handelt es sich bei dieser Strasse um die einzige Ost-West-Verbindung in Südusbekistan.

Insbesondere die ersten 100 Kilometer waren der blanke Horror. Die vielen Löcher und Unebenheiten liessen uns nicht ohne etliche Aufsetzer des Unterbodens auf dem Asphalt oder Steinen davonkommen. Ohne Unterfahrschutz wäre wohl längst der Gang zur nächstgelegenen Werkstatt notwendig gewesen.

Unendlich lange zog sich die Strasse durch die Wüste und Steppe Usbekistans. Stundenlang war kaum ein Haus zu sehen. Tankstellen und Raststätten waren ebenso spärlich vorhanden wie gute Strassenabschnitte.

Während des ganzen Tages machten wir nur gerade vier Mal Pause. Die erste Pause gemeinsam mit dem Team Cocopelli und einem weiteren amerikanischen Team. Die zweite um Wasser zu kaufen. Die dritte um etwas zu essen und schlussendlich noch einmal zum Tanken.

Nach und nach wurde klar, dass die heutige Stadtbesichtigung in Bukara ausfallen würde. Um 19.30 Uhr befanden wir uns immer noch 100 Kilometer von der Stadt entfernt. Somit waren wir schon 11.5 Stunden unterwegs. Der Finne hatte also Recht.

Um 22.00 Uhr oder besser gesagt nach16 Stunden im Auto kamen wir endlich in Bukara an. Das Hotel zu finden war in der Dunkelheit etwas schwierig. Dank eines hilfsbereiten Taxifahrers kamen wir aber am richtigen Ort an. Die nette Besitzerin wartete bereits an der Strasse auf uns. Kurze Zeit später trafen auch das zweite Schweizer Team sowie die amerikanische Familie ein. Beide fanden innert Kürze auch eine Unterkunft.

Müde von der Reise wollten wir eigentlich früh ins Bett. Vorher mussten wir jedoch noch etwas essen. Nach einem kurzen Spaziergang in der Altstadt und einem Blick ins Portemonnaie, entschieden wir uns für die Low-Budget-Variante: Brot, Fleisch und Käse vom nächstgelegenen Minimarkt und dazu ein kühles Bier. Ohne funktionierende Bancomaten, muss man hier echt schauen, nicht irgendwo zu viel Geld liegen zu lassen. Sonst steht man dann plötzlich ohne Benzin da.

Und zum Schluss noch dies:
Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt die kalte Küche. Ein paar Rädli Wurst, Streichkäse und usbekische Libioshka.