In den heutigen Tag starteten wir mit einer erfrischenden Dusche. Heute stand nur die Fahrt nach Astana auf dem Programm. Es ist Ewigkeiten her, seit wir das letzte Mal so wenig Zeit im Auto verbracht haben. Die knapp 100 Kilometer nach Astana legten wir dank hervorragender Strasse innerhalb von 1.5 Stunden zurück.

Pünktlich zur Mittagszeit trafen wir in der Hauptstadt Kasachstans ein. Astana ist eine relativ neue Stadt, welche mehr oder weniger aus der Wüste gestampft wurde. Die Neustadt besteht aus modernen Hochhäusern und prächtigen Parkanlagen und Plätzen. Vor etwa zwanzig Jahren war Astana noch eine Kleinstadt, die vor allem für die kalten Winter bekannt war. Präsident Nazarbaev ernannte Astana 1997 trotzdem zur neuen Hauptstadt und kurbelte damit den Bau von prunkvollen und futuristisch anmuteten Bauten an. Heute zählt die Stadt 600‘000 Einwohner. Ziel der Lokalregierung ist es, bis in ein paar Jahren die Einwohnerzahl zu verdoppeln. Der Vergleich mit Dubai ist im Fall von Astana durchaus nicht fehl am Platz.

Bevor wir zum Stadtbummel loszogen, machten wir einen Abstecher ins italienische Restaurant. Dem feinen Duft nach Pizza konnten wir einfach nicht widerstehen. Anschliessend besichtigten wir das Regierungsviertel, den Hauptplatz mit den futuristischen Hochhäusern und den bekannten Turm mit der grossen goldenen Kugel, welcher direkt vor Nazarbaev‘s Palast steht. Ursprüngliche Idee für den Turm war eine kasachische Legende, bei welcher der kasachische Vogel Samruk ein goldenes Ei mit all den menschlichen Bedürfnissen und Freuden auf einen Baum legte, wo es für Menschen nicht zugänglich ist.

Der Spaziergang an der prallen Sonne durch die knapp 2 Kilometer lange Parkanlage war anstrengend. Dennoch war die Stadbesichtigung interessant und spannend. Der Kontrast zwischen den einfachen Gebäuden am Stadtrand, halb zerfallenen Blockbauten aus Sowjetzeiten und den modernen Hochhäusern ist gross. Die Architekten haben ganze Arbeit geleistet.

Erst gegen Abend verliessen wir Astana. Als Wolken aufzogen und es etwas abkühlte war für uns die Zeit gekommen, aufzubrechen. Etwas ausserhalb von Astana fanden wir einen kleinen Weg, welcher durch eine zur Ruine verkommene russische Kolchose führte. Wenig später fanden wir uns inmitten weiter Äcker und Felder wieder. Das perfekte Nachtlager für heute war gefunden.

Obwohl sehr abgelegen, herrschte auf dem kleinen Feldweg auch spätabends noch Hochbetrieb. Zahlreiche Bauern fuhren auf dem Nachhauseweg an uns vorbei. Kaum hatten wir das Abendessen verspeist, verdichteten sich die Wolken und ein Gewitter zog auf. In neuer Rekordzeit verstauten wir alles Campingmaterial im Auto und krochen ins Zelt.

Dann, etwa 30 Minuten später wurde es plötzlich taghell. In unmittelbarer Nähe unseres Zeltes schlug ein Blitz ein. Auf den Blitz folgte ein heftiger Donner. Ab dem unerwarteten Blitz erschraken wir uns dermassen, dass wir kurzerhand die Schlafsäcke packten und unser Nachtlager temporär ins Auto verlegten.

Glücklicherweise war das Gewitter nach zwei Stunden vorbei und wir konnten unsere Schlafsäcke wieder im Zelt ausbreiten und dort weiterschlafen. Eine solch actionreiche Nacht wie heute, hatten wir bisher noch nicht erlebt.

Und zum Schluss noch dies:
Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt: Gemüseeintopf mit Brot und Gurkensalat.