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Der grosse Moment auf dem Goodwood Motor Circuit


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Der heutige Tag begann wie der gestrige Abend geendet hatte: mit Regen. Wir liessen uns die gute Laune vom schlechten Wetter aber nicht verderben. Schliesslich schlug heute Ritle’s grosse Stunde: Eine Runde auf dem legendären Goodwood Motor Circuit, dem Geburtsort des Motorrennsports in England.

Mit der Einfahrt auf dem Motor Circuit kam erstmals richtige Renn-Atmosphäre auf. Die Vorfreude auf den anstehenden Start zur Mongol Rally stieg ins unermessliche und in unseren Bäuchen begann es heftig zu kribbeln. Aus ganz England kamen Leute angefahren, um sich das Start-Spektakel am Festival of Slow nicht entgehen zu lassen. In den Boxengassen wurde diskutiert, letzte Ratschläge ausgetauscht und natürlich die Rally-Fahrzeuge präsentiert. Überladene Kleinwagen aller Marken befanden sich auf dem Renngelände. Von Smart über ausgemusterte Suzuki und Nissan traf man alles an. Einige Wagen wurden beinahe bis zur Unkenntlichkeit modifiziert oder besser gesagt verunstaltet. Notwendiges wurde durch überflüssige Gegenstände ausgetauscht, so zum Beispiel eine alte Badewanne, welche auf dem Autodach ihren Weg in die Mongolei finden soll.

Unter den Besuchern und Teilnehmern befanden sich auch zahlreiche schräge Vögel. Es scheint ganz so, dass das Festival of Slow nicht nur der offizielle Startschuss zur Mongol Rally sondern auch Plattform für Selbstdarsteller ist. Zu Männern in Frauenkleidern und Borat-Tangas gesellten sich Superman, Alice im Wunderland, fiktive Polizeibeamte und drei Herren mit übergrossen Militärmützen aus Sowjetzeiten (wir ;-)). Verkürzt wurde die Wartezeit bis zum Startschuss durch ein AHV-Töff-Rennen (leider wissen wir nicht, wie die genaue Bezeichnung für diese Gefährte lautet, aber Fotos vom Festival of Slow folgen schon bald), ein Rock-Konzert und mongolischen Ringkämpfen.

Dann schlug Ritle’s grosse Stunde: Aus der ersten Startreihe durften wir eine Runde auf dem Motor Circuit drehen. Trotz gutem Startplatz wurden wir schon nach wenigen Metern von anderen Teams überholt. Mehr als 120 Kilometer pro Stunde lassen sich halt einfach nicht aus unserem gelben Schmuckstück heraus kitzeln. So nehmen wir die Rally halt mit schweizerischer Gemütlichkeit. Lieber etwas langsamer unterwegs sein, als in halsbrecherischem Tempo über kasachische Schotterpisten zu brettern.

Nach der Ehrenrunde in Goodwood machten wir uns auf den Weg nach Dover, wo uns die Fähre zurück auf das europäische Festland brachte.

Unser Satz des Tages: „Manuel s’nächscht mou setsch aso d Handbräms azieh“.

Und zum Schluss noch dies: Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt: Überreste vom gegrillten Poulet von Sainsbury mit zwei Tage altem Brot, Ketchup und Philadelphia-Streichkäse.