Nachdem wir am Vorabend ohne Probleme die ungarisch-serbische Grenze passieren konnten, durften am nächsten Morgen das erste Mal ohne Regen und Wind in den neuen Tag starten. Wir waren immer noch verblüfft, wie einfach der Grenzübertritt ablief. Ein unfreundliches „Motor STOP!“ und ein weiteres „Lampe!“ der ungarischen Zollbeamtin waren bereits mehr als die serbischen Beamten von uns wissen wollten.

Topmotiviert und bei herrlichstem Sommerwetter fuhren wir quer durch Serbien in Richtung Belgrad und von da aus nach Nis. Wir waren fasziniert von der schönen Landschaft und der tollen Strasse nach Bulgarien. Überrascht waren wir auch von den Strassen, welche durchaus vergleichbar waren mit Schweizer Überlandstrassen. Unterwegs winkte und hupte uns der Fahrer eines Opel-Kombi zu. Beim überholen stellte sich dann heraus, dass der Fahrer ebenfalls Luzerner war. Nach ihm folgten weitere Fahrzeuge mit Schweizer Kennzeichen, darunter Waadtländer, Berner und Thurgauer.

Da wir seit vier Tagen nicht mehr Duschen konnten sehnten wir uns schon seit Stunden auf etwas Körperpflege. Scheinbar wurden unsere Stossgebete erhört. Kurz vor der bulgarischen Grenze fanden wir eine Tankstelle mit Dusche für Fernfahrer. Endlich konnten wir uns vom Dreck der vergangenen Tage befreien und in neuer Frische Richtung Bulgarien aufbrechen.

Bei der Ausreise aus Serbien wurden wir von einem Zollbeamten kontrolliert, welcher eigentlich gar nicht für uns zuständig gewesen wäre. Zu auffällig war unser Auto und zu gross war seine Neugier. So entschloss er sich wohl spontan, etwas mit uns zu plaudern. Wenige Minuten später winkte er uns lachend über die Grenze und rief seinen Kollegen „Mongolia“ zu. Das Lachen der anderen Beamten war nicht zu überhören.

Auch die bulgarischen Grenzwächter lachten und schon von weitem zu und verlangten gar einen wasserfesten Filzschreiber, um auch noch ein paar Worte auf unseren Panda zu kritzeln. Seither outen wir uns mehr oder weniger freiwillig als CSK Sofia Fans. Bei der zweiten Kontrollstelle auf bulgarischer Seite wurde unsere Autobahnvignette überprüft, welche wir zuvor an der letzten Tankstelle in Serbien für zehn Euro gekauft hatten. Nach einem kritischen Blick ins Auto folgte die Frage, wo wir die Vignette gekauft und wie viel wir dafür bezahlt hätten. Wenige Augenblicke später stellte sich heraus, dass wir in Serbien übers Ohr gehauen wurden und doch tatsächlich eine abgelaufene Vignette für den doppelten Preis erstanden hatten. Tja, in Zukunft werden wir etwas vorsichtiger agieren. Die Benützung der bulgarischen Holperpisten (Autobahnen) kostete uns somit letztlich 15 anstatt 5 Euro.

Über die bulgarische Hauptstadt Sofia ging unsere Tagesetappe weiter nach Plovdiv, wo Nachtessen einkaufen und Unterkunft suchen auf dem Programm standen. Da wir unbedingt unsere Kamera-Akkus laden mussten, wollten wir einmal eine Nacht im Hotelzimmer verbringen. Das Angebot eines stark alkoholisierten Bulgaren, welcher mit uns mitfahren und dafür ein gutes Plätzchen zum Schlafen zeigen wollte, lehnten wir dankend ab. Dank eines bulgarischen Pärchens wurden wir letztlich doch noch fündig und verbrachten die Nacht in einem Motel etwas ausserhalb von Plovdiv.

Der Abend im Motel wurde auch dazu genutzt, alles Material wieder in Ordnung zu bringen. Stefan versuchte den Benzinkocher sowie die Benzinlampe zu reparieren, während Daniel und Manuel das Auto aufräumten, Kleider trockneten und Abendessen zubereiteten.

Und zum Schluss noch dies:
Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt: Bulgarischer Sommersalat (Gurken, Tomaten und Karotten) mit bulgarischem Salami in Rädchen geschnitten und frischem Brot.