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Die Strassen setzen den Fahrzeugen mächtig zu


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Noch vor Sonnenaufgang ging unser Wecker los und trieb uns in die Kälte hinaus. Obwohl es tagsüber sehr warm und sonnig ist, kühlt es in der Nacht extrem ab, so dass wir es selten lange draussen aushalten.

Zur nächsten Stadt, einem weiteren Ausstiegspunkt für gescheiterte Teams, waren es noch knapp 70 Kilometer. Bei der ersten kleinen Siedlung stiessen wir schon wieder auf einen Fluss. Dieses Mal allerdings mit einer Brücke. Die Brücke war halb zerfallen, mit Löchern übersät und nur einige wenige Holzbretter schienen das Gewicht der Fahrzeuge auszuhalten. Ein kanadisches Team wagte es, die Brücke zu passieren. Nach der erfolgreichen Überquerung folgten auch wir ihrem Beispiel und fuhren in Schritttempo über die Brücke.

Die restlichen Kilometer fuhren wir mit den anderen Teams mit. An der ersten Tankstelle hielten wir alle an, um uns zu beratschlagen, wo die offizielle Mongol Rally Garage zu finden sei. Die Engländer mussten wie wir an ihrem Fahrzeug den Unterfahrschutz wieder herrichten. Die Rumäninnen wollten nach Tagen in der Wildnis wieder einmal eine warme Dusche im Badehaus geniessen.

Auf der Suche nach der Autogarage stiessen wir auf einen Spanier, dessen Team sich aufgrund zwischenmenschlicher Probleme aufgelöst hatte. Nun hatte er sich ein Flugticket nach Ulaanbaatar organisiert. Bei der Autogarage angekommen, bot sich uns ein schreckliches Bild. Gleich zwei Pandas mussten hier aufgrund irreparabler Schäden deponiert werden. Darunter auch das Fahrzeug des holländischen Flitterwochenpärchens, welches uns an der mongolischen Grenze bereits begleitete. Die Holländer hatten ein grosses Loch erwischt und nun Probleme mit der Elektronik. Die Mechaniker in der Garage waren keine grosse Hilfe und verschlimmerten die Situation nur noch. Der zweite Panda musste aufgrund eines Fehlers der Mechaniker aufgeben. Die Teammitglieder warnten uns deshalb davor, das Fahrzeug in die Hände der Mechaniker zu geben. Dies mussten wir glücklicherweise auch nicht, da Stefan den Unterfahrschutz selber wieder zurechtbiegen konnte. Auf dem Garagengelände stand noch ein weiteres Fahrzeug eines englischen Teams. Die Pechvögel mussten ebenfalls aufgeben. Bei der Flussüberquerung riss das Abschleppseil und das Auto wurde von der Strömung einige Meter mitgerissen. Nun war die Elektronik kaputt..

Die ersten 50 Kilometer nach der Provinzstadt waren asphaltiert. Danach fuhren wir auf den gewohnten Sand- und Steinstrassen weiter. Unterwegs trafen wir auf ein Deutsches Team. Als wir uns auf einen Abschnitt, der eigentlich noch geschlossenen Autobahn wagten, hielt plötzlich ein Minibus auf einer Parallelstrasse an. Ein wütender Mann stieg aus dem Auto aus und versuchte unsere Fahrzeuge mit Steinen zu bewerfen. Wir waren uns nicht sicher, ob es sich um den leitenden Ingenieur handelte, welcher uns von der Strasse vertreiben wollte, oder nicht. Erst später stellte sich heraus, dass der Mann ein ehemaliges Teammitglied der Deutschen war. Er musste das Team in der letzten Ortschaft aufgrund diverser Probleme verlassen und war nun ziemlich wütend.

Nach diesen Schreckenssekunden fuhren wir auf der Landstrasse weiter und mussten nochmals einen Fluss überqueren. Dieses Mal klappte alles problemlos. Beim nächsten Ausstiegspunkt Arvaikheer verabschiedeten wir uns vom Deutschen Team und fuhren noch ein paar Kilometer aus der Stadt, um dort auf einem Feld unser Zelt aufzubauen.

Am Abend erhielten wir eine SMS der Cocopellis. Das Team strandete kurz vor Bayankhonghor. Beim ihrem Panda funktionierte der Motor nicht mehr einwandfrei. Stefan versuchte per SMS einige Tipps zu geben. Eine Stunde später kam schliesslich die frohe Botschaft, dass die Cocos wieder fit für die Strasse seien. Wir freuen uns, die drei an der Finish Line Party auf ein Bier zu treffen.

Und zum Schluss noch dies:
Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt: Tomatenrisotto und Maissalat.