Die Organisatoren geben für das Fahrzeug ziemlich strikte Regeln vor. Falls es sich um einen Personenwagen handelt, darf dieser nicht älter als zehnjährig sein und nicht mehr als einen 1.2 Liter-Motor haben. Daneben ist es möglich mit Fahrzeugen, welche später in der Mongolei im öffentlichen Dienst eingesetzt werden können, teilzunehmen. Da für uns von Anfang an klar war, dass wir weder mit einem alten Tanklöschfahrzeug noch mit einem ausgedienten Krankenwagen in die Mongolei fahren würden, war die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug zunächst schwierig. In die engere Auswahl kamen der Nissan Micra, Suzuki Swift, Opel Corsa, Daihatsu Cuore und der Fiat Panda.

Über die “tolle Kiste” von Fiat schrieb zuletzt Bruno von Rotz im Bund:
“Kein Design-Meilenstein; Ein auf maximale Raumausnützung und günstige Produktion optimiertes Fahrzeug wird wohl nur selten schön sein, die planen Blech- und Glasflächen beim Panda prägten die bereits erwähnte Schachtel-Ähnlichkeit. Interessant an den ersten Pandas waren die asymmetrische Front und die hochgezogenen Kunststoff-Seitenflanken aus Glasurit. Diese tendierten allerdings dazu, über die Zeit immer heller und fleckiger zu werden, was das Auto noch unansehnlicher zu machen drohte.” (Der Bund, 30. März 2011)

Die Wahl

Aller Kritik und Vorurteilen zum Trotz, entschieden wir uns eines Tages einen ehemaligen Post-Panda zu begutachten. Selbst bei Stefan, dem grössten Skeptiker, verflogen die anfänglichen Zweifel schon bald und Automech und Autoverkäufer schütelten sich die Hände und sagten DEAL. Am folgenden Samstag wurde der Fiat Panda abgeholt und auch gleich einem ausführlich Härtetest unterzogen. Leider nicht sehr erfolgreich. Resultat: Getriebe defekt. Und dies wegen ein paar Runden auf den Buttenberg…

Einige Wochen später wurde der zweite Panda gekauft. Dieser dient lediglich als Ersatzteillager und derzeit nicht mehr als ein Haufen rostiges Blech.

Ritle - Fiat Panda 1.1 4x4, Geboren 2004, 46’000km

Die Ritle, der gelbe Panda, das Schmuckstück, unser treuer Freund Begleiter - unersetzbar, einzigartig, phänomenal! Ritle wurde 2004 in einem Fiatwerk irgendwo in Italien geboren. Das Baby Ritle wurde gleich nach der Geburt von der schweizer Post adoptiert und Grossgezogen. Seine ersten Jahre lebte Ritle im Kanton Luzern. Seine Kindheit verbrachte sie dann aber im Tessin, wo sie sich mit verteilen der Pakete in die Bergdörfer beschäftigte. Als Ritle nur gerade 4 Jahre alt war, wollte Mama Post plötzlich nichts mehr von Ihr wissen und gab sie zur weiteren adoption frei. Ein Export-Händler im Kanton Bern wurde auf Ritle aufmerksam und hat sie liebevoll (oder auch nicht) aufgenommen. Welche Leiden Ritle in den nächsten Jahren erleben musste, bleibt wohl für immer ihr Geheimniss - wir wissen es auf jeden Fall nicht.

Im Frühjahr 2011, als Ritle ihr 7 Lebensjahr erreichte, wurden wir drei Pandanauten auf sie aufmerksam. Ritle fühlte sich auf dem Abstellplatz wohl einsam und hat daher eine Kontaktanzeige auf ricardo.ch aufegegeben. Wir haben das einsame Kind natürlich kontaktiert und bereits einige Tage später besucht. Wir erinnern uns noch an ihr Lachen als sie uns sah - es war wie Liebe auf den ersten Blick. Natürlich zögerten wir nicht - wir retteten Ritle aus den Händen der Exporteure. Seither ist Ritle unser Kind, mit welchem wir dieses Jahr in seine ersten grossen Ferien reisen.

Natürlich gehört zu jedem richtigen Kind ein passender Namen. Die drei Pandanauten einigten sich auf die Namen “Ritle" (in Anlehnung an Pirmin K.’s gleichnamiges Fabelwesen). Daher wurde auf gar nicht erst diskutiert, wer die Ehre erhalten soll die Ritle zu Taufen. Am 7. Juli 2012 wurde Ritle von Primin und Melanie getauft. Götti Pirmin und Gotti Melanie haben Ritle auch in ihr Herz geschlossen und freuen sich natürlich das Ritle in die Ferien reisen darf.

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