Die bevorstehende schwierige Teilstrecke hat uns heute schon früh zum aufstehen bewogen. Gegen 7 Uhr befanden wir uns bereits ausserhalb von Altai auf einem weiteren schlechten Landweg. Das erste Team, welches wir heute auf der Strasse angetroffen haben, war ein australisches Team in einem weissen Ford-Bus. Die verrückten Typen hatten auf dem Dach ein Sofa befestigt, wo jeweils zwei der insgesamt sieben Teammitglieder mitfuhren. Trotz grandioser Aussicht dürfte diese Installation nicht ganz ungefährlich sein.

Der heutige Abschnitt führte uns durch ein breites Tal. Wenn wir die Strasse beschreiben müssten, würde es etwa folgendermassen lauten: Eine 30-spurige nicht asphaltierte Autobahn mit riesigen Steinbrocken und ab und zu Schaf- oder Pferdherden auf der Fahrbahn.

Irgendwo im Nirgendwo stiessen wir auf die Hard Yaks, das australische Team aus Sydney. Die Yaks hatten eine Autopanne und wir halfen ihnen mit Klebeband aus. Nach erledigter Reparatur fuhren wir weiter in Richtung Bayankhonghor. Beim Jurtendörfchen Bömbögör trafen wir dann auf ein weiteres Hindernis. Vier Flussüberquerungen standen an, eine davon über einen ziemlich tiefen, reissenden Fluss. Alle Teams, die uns heute überholt hatten, waren bereits am Warten auf die Traktoren, welche die Fahrzeuge für ein Trinkgeld über den Fluss zogen. Etwa dreissig Minuten später waren alle sechs Fahrzeuge und das Motorrad auf der anderen Seite des Flusses. Sicherheitshalber hatte Stefan vorher noch das Steuergerät ausgebaut und Manuel und Daniel klebten verschiedene Stellen mit Klebeband ab. Trotz Klebeband trat jedoch etwas Wasser in unseren Panda ein, was aber nicht weiter schlimm war.

Der vierte der drei Flüsse war dann einer zu viel. Laut den Einheimischen sollte dieser aus eigener Kraft zu überqueren sein. Sollte. Voller Enthusiasmus fuhren wir ins Flussbett und kurz vor dem rettenden Ufer stellte der Motor ab. Unser Motor hatte leider Wasser angesaugt. Wir standen mitten im mehr als knietiefen Wasser und mehr Wasser trat durch die undichte Fahrertür in den Innenraum. Auf der anderen Seite des Flusses wartete das rumänische Frauenteam „Fire Fairies“ um uns herauszuziehen. Als Manuel bereits das Seil am Unterfahrschutz befestigt hatte, kam den „Fire Fairies“ allerdings ein russischer Bus zuvor und befreite uns innert Kürze aus der misslichen Lage.

Nun hiess es Luftfilter trocknen, Wasser aus dem Innenraum schöpfen und mit unseren Rettern ein bisschen Smalltalk zu führen. Nach dreissig Minuten lief Ritle wieder an und wir bedankten uns bei unseren Helfern und fuhren los.

Da bereits späterer Nachmittag war, fuhren wir nur noch etwa 70 Kilometer, ehe wir mitten in der mongolischen Steppe unser Zelt aufschlugen und den Sonnenuntergang genossen.

Und zum Schluss noch dies:
Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt: Polenta mit Rindsbrät an Zwiebelsauce.