Wie in den vergangenen Wochen üblich, wurden wir auch heute von der Sonne geweckt. Unweit unseres Camps hatte sich ein Hirte hingesetzt. Abwechslungsweise schwenkte sein Blick zwischen seiner Herde und unserem Camp.

In Shymkent wollten wir heute endlich wieder zu Bargeld kommen. Laut Lonely Planet gab es dort ein modernes Shoppingcenter mit mehreren Bancomaten. Und siehe da, für einmal behielt unser Reiseführer recht. Im Innern des Shoppingcenters erlitten wir alle einen Kulturschock. Sämtliche westlichen Kleidermarken schienen in den Boutiquen vertreten zu sein und im Untergeschoss befand sich sogar ein Eisfeld. Wir fühlten uns wie irgendwo in Europa oder Nordamerika. Natürlich freuten wir uns auch über die westlichen Sitzklos.

Mit prallgefüllten Portemonnaies machten wir uns anschliessend auf zum Supermarkt. Neben alltäglichen Dingen wie Brot und Wasser mussten wir auch diverse Hygieneartikel einkaufen. In Shymkent war nicht nur das Shoppingcenter westlich. Auch die Preise für gewisse Waren hatten westliches Niveau…

Der neue Reichtum Von Shymkent aus ging die Fahrt weiter in Richtung Osten. Unterwegs hielten wir bei einem kleinen Restaurant an, um dort etwas zu essen. Der nette Besitzer konnte sogar ein Brocken Deutsch und die Nachbarsjungen verzierten Ritle mit kleinen Zeichnungen. In der gegenüberliegenden Waschanlage konnten wir auch unseren Wassertank wieder auffüllen. Somit hatten wir zwei von drei Tageszielen erreicht. Nun mussten wir nur noch Einmachgläser-Gummis finden.

Dies ist gar nicht so einfach. Sowohl am Basar wie auch in verschiedenen Läden wurden wir nicht fündig. Dafür kauften wir fleissig Früchte und Gemüse für die kommenden Tage ein. Am amüsantesten war definitiv der Besuch der Metzgerei. Für unsere Shashlikspiesse mussten wir noch Rindsfleisch haben. Dieses war jedoch ausverkauft, weshalb uns die Verkäuferin verschiedene Alternativen zeigte. Darunter ein vakuumverpacktes Stück Fleisch, welches irgendwie aussah wie eine Zunge, in Tatsache aber Entenbrust war. Um auf Nummer sicher zu gehen, tippte Daniel daher kurz auf seine Zunge und danach auf das Fleisch und lächelte die Verkäuferin verlegen an. Diese brach ab dieser komischen Frage in lautes Gelächter aus, bewegte ihre Arme wie Flügel und imitierte Entengeschnatter.

Gegen 20 Uhr fanden wir ausserhalb von Taras einen tollen Rastplatz zwischen Mais- und Getreidefeldern. Da es für einmal nicht so spät war, wollten wir heute so richtig schlemmen und bereiteten leckere Shashlikspiesse mit Polenta zu.

Und zum Schluss noch dies:
Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt typisch kasachische Kost: Shashlikspiesse mit Entenbrust, garniert mit grillierten Zwiebeln und Peperoni-Schnitzen. Dazu Polenta und Gurkensalat.