vFür heute blieben nur noch 350 Kilometer auf asphaltierter Strasse übrig. Doch asphaltiert ist nicht gleich asphaltiert. Tiefe Löcher, Unebenheiten und Risse machten die Fahrt zur Slalomfahrt. Wir mussten aufpassen, heute nicht noch einen heftigen Schlag zu erwischen.

Auch die Landschaft hatte sich in der Zwischenzeit verändert. Nicht mehr schneebedeckte Berggipfel säumten den Horizont, sondern sanfte Hügelketten. Die zuvor sandige Steppe verwandelte sich ebenfalls in grüne Wiesen.

Heute wurden wir unterwegs von einigen Touristen angehalten. Diese sahen die Schweizer Fahnen, welche unser Auto schmücken. Wie es sich herausstellte, stammten die Touristen aus der Schweiz und befanden sich auf einer längeren Rundreise. Einer aus der Gruppe möchte nächstes Jahr mit einem Oldtimer die Strecke Paris-Peking fahren. Als sich noch zwei weitere Rallyteams zu uns gesellten, nutzten wir dies als Gelegenheit, um noch letzte Tipps zur Zielankunft auszutauschen.

Zurück auf der Strasse legten wir die letzte Rast etwa 70 Kilometer vor Ulaanbaatar ein. Danach fuhren wir bis ins Stadtzentrum. Dort mussten wir ein Internetcafé finden, damit Daniel Sandra Neitzke vom Verein Freundeskreis Mongolei kontaktieren konnte. Dies klappte nicht ganz auf Anhieb, da die Vorwahl zuerst nicht übereinstimmte. Schliesslich erreichten wir Sandra doch noch und machten mit ihr einen Treffpunkt am Stadtrand aus. Von dort aus führte uns Sandra zum Haus eines Bekannten, wo wir die letzte offizielle Rallynacht verbringen durften.

Im Haus dürfen wir überflüssiges Material deponieren, welches danach an bedürftige Familien verteilt wird. Das Aussortieren und Putzen dauerte ganze 3 Stunden. Die letzten Tage in der Wüste hinterliessen überall Spuren. Der Wüstensand schien in jede noch so kleine Ritze eingedrungen zu sein.

Kurz vor Mitternacht versuchten wir Reancy zu erreichen. Er hatte uns die Reise nach Ulaanbaatar nicht zugetraut und mit uns eine Wette abgeschlossen. Wetteinsatz waren eine Halskette sowie ein einmonatiger Alpaufenthalt für Reancy, falls wir es schaffen sollten. Nun war es an der Zeit, ihm die frohe Botschaft zu verkünden, dass er sich schon mal auf 30 Tage Kühe melken, Schafe hüten oder Stall ausmisten einstellen könne. Leider konnten wir Reancy nicht erreichen. Seine WG-Kumpels werden ihm aber sicherlich mitteilen, dass wir in Ulaanbaatar angekommen sind.

Und zum Schluss noch dies:
Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt: Rindsvoressen mit Bratkartoffeln. Dazu Erbsli und Rüebli.