Nach einem gemütlichen Umweg irgendwo im nirgendwo von Frankreich haben wir die richtige Strasse doch noch gefunden. Da wir am Vorabend das gewünschte Ziel nicht erreichen konnten, mussten wir heute früher aus den Federn und hatten noch knapp 400 Kilometer bis nach Calais vor uns. Anhaltender Regen erschwerte die Fahrt und zerrte an unseren Nerven. Zum Regen kam plötzlich ein leerer Benzintank hinzu. Mit Müh und Not erreichten wir die erlösende Tanksäule und füllten Ritle’s Tank nochmal mit günstigem französischen Benzin. Wegen unseren regelmässigen Pausen um den Dachträger zu kontrollieren, treffen wir unterwegs immer wieder die gleichen Fahrzeuge an: Den italienischen Chauffeur mit den zwei Schnellbooten auf dem Anhänger oder den spanischen Reisecar zur Olympiade. Auch zahlreiche andere LKW-Fahrer kannten uns bereits und winkten oder lachten uns zu. Um 13.15 Uhr kamen wir endlich in Calais an und fanden gerade noch Platz auf der Fähre nach Dover. Zum Glück! Denn erst kurz vor der Ankunft in Calais bemerkten wir auf dem Billet die entscheidende Fussnote „You must check in at least 60 minutes prior to scheduled departure“… Für einmal war das Glück auf unserer Seite. Am Hafen sahen wir erstmals ein anderes Rally-Team. Wir sind also nicht die Einzigen, welche bereits zwei Tage vor dem offiziellen Start nach England aufbrechen.

In England musste zuerst einmal der Hunger gestillt werden. Traditionsgemäss natürlich mit Fish & Chips. Das Wetter war typisch englisch. Kalt, nass und noch nässer. Auf der linken Fahrspur ging es weiter an der Südküste entlang Richtung Brighton. Unterwegs trafen wir auf einige lustige Gestalten, die uns schon von weitem zuwinkten. Darunter ein Herr welcher uns gestenreich den Weg zum nächsten Fish and Chips-Shop erklärt hatte. „Rye, RYE, RYEEEE“, noch nie haben wir einen Menschen getroffen, der während einer Wegbeschreibung solche Grimassen ziehen konnte.

Auf dem Campingplatz in der Pampa von Sussex mussten wir unser Zelt in Rekordzeit aufstellen. Der Regen wurde immer stärker und unser Enthusiasmus immer kleiner. Wir wollten nur noch möglichst schnell eine warme Suppe essen und dann in unsere Schlafsäcke schlüpfen. Doch das nächste Unheil wartete schon: Während dem Kochen gab plötzlich unser Benzinkocher den Geist auf. Anstatt das Wasser zu erhitzen fing der Kocher Feuer… Stefan avancierte zum Mann der Stunde und zum neuen Kandidaten der Schötzer Feuerwehr. Weitere Versuche den Kocher richtig zum Brennen zu bringen scheiterten kläglich. Zu allem Übel funktionierte auch die neue Benzinlampe nicht einwandfrei. Ob es am Wind und Regen lag oder an unserem Equipment werden wir nun Morgen herausfinden müssen: Der erste Besuch in einem englischen Baumarkt steht an.

Unser Satz des Tages: „Dani, lueg uf d Stross!!!“

Und zum Schluss noch dies: Die Pandanauten-5-Sterne-Küche empfiehlt passend zum kalten englischen Wetter das (kalte) Tagesmenu vom 12. Juli 2012: Wienerli-Stücke, Rüebli-Rädli und Toastbrot (ersteres eigentlich geplant als Suppeneinlage).